Mini WM Turnier in Urberach
Die Teilnahme am Weltmeisterschaftsturnier der E-Jugend 2014 in Urberach darf gerne als Saisonhöhepunkt der E-Jugend angesehen werden, auch wenn es mehrere schöne Momente für das Team in dieser Saison gab. Dieses Turnier, das über zwei Tage ging, sollte auch ein Saisonabschluss aller Jungs sein, leider war die Resonanz, wie schon so oft in dieser Saison, sehr durchwachsen. Diese Veranstaltung hatte die Anwesenheit aller Spieler verdient gehabt, leider fehlten mit Tobias, Emil, Leon , Oscar, Christos und Khoi doch wieder fast die Hälfte des Teams, die leider ein großes und ereignisreiches Wochenende verpassten, und leider ihrem Team auch nicht helfen konnten. Da dies aber ein Spiegelbild der Saison ist, kann man sagen, es ist ja nichts Ungewöhnliches passiert.
Alle Jungs und Eltern werden dieses Turnier wohl immer in bester Erinnerung behalten, die Begleitumstände waren top, das Wetter super, leider etwas zu heiß und dabei, waren letztlich Ferdinand, Konstantin, Atakan, Simon, Denat, Marvin, Jan, Mathis, Tea-Le und Till, der aber auch nach dem ersten Tag wieder nach Hause musste. Diese Spieler brachen am Pfingstsamstag um 7.30 Uhr auf um den Iran bei der Fußballweltmeisterschaft zu vertreten. Nach der Ankunft in Urberach wurde sich auf das erste Spiel gegen Nigeria vorbereitet, dass das BSC Team auf Platz drei austrug. Marvin war im Tor und erwies sich als sicherer Rückhalt und Spielgestalter, weil er mit seinen weiten Abschlägen immer wieder die Schwalbacher Spitzen anspielte. Letztlich neutralisierten sich beide Teams im ersten Gruppenspiel, und so endete die Partie nach 15 Minuten torlos. Danach gab es die Eröffnungsfeier, die bei sengender Sonne leider etwas lang ausfiel. Ähnlichkeiten mit den wahren Eröffnungsfeiern waren unübersehbar und der Ablauf hatte eine gewisse Professionalität. Alle waren dann aber froh, als endlich wieder Fußball gespielt wurde. Argentinien hieß der nächste Gegner des Iran und hier wurde es schon deutlich was es heißt, gegen E1 Mannschaften anzutreten. Argentinien war spielstärker, ballsicherer, und meist einen Schritt schneller. So konnte das BSC Team trotz großem Kampf die zwei Gegentore nicht verhindern, mit denen sich Argentinien durchsetzte. Durch die Ankündigung, das der Trainer die Iranische Trainerhose des Grauens anziehen würde, wenn das nächste Spiel verloren würde, wurden nochmal unglaubliche Kräfte freigesetzt. So machte der Iran gegen Bosnien Herzegowina wohl sein bestes Spiel und gewann durch Treffer von Denat und Mathis mit 2:0. Das Mitwirken von Marvin im Feld wirkte sich positiv aus, und mit diesem Sieg erreichte der Iran Platz 2 der Gruppe F. Mit diesen positiven Aussichten wurde Tag eins offiziell beendet, nach kurzer Pause mit Abendessen folgten noch einige Freundschafts- und Trainingsspiele gegen die Teams der Schweiz und Spanien, die ebenfalls auf dem Sportplatz übernachteten.
Die Spielpraxis wurde sich barfuss über mehrere Stunden erarbeitet, und ersetzte ganz sicher fünf Trainingseinheiten für die Beteiligten. Als die Nacht über die Spieler und Betreuer hereinbrach, begann das wahre Abenteuer für die Spieler und Eltern. Das Zelt war gut gefüllt und zunächst war nicht an Schlaf zu denken, denn die Laune der Jungs war einfach zu gut. Aber der Tag mit großer Hitze und Bewegung bis zum Abwinken zeigte Auswirkungen.
Nach kurzer Trotzphase waren doch alle Jungs bereit, ihren wohlverdienten Schlaf zu finden, und die zufriedenen Betreuer Bartek, Arved, Axel und Klaus konnten noch unter einem Sternenklaren Himmel die Probleme der Welt erörtern. Da dies mit der Zeit natürlich auch sehr ermüdend ist, folgten wir den Jungs nach einiger Zeit mit dem Wissen, das wohl in ganz wenigen Stunden wieder viel Leben in das Zelt kommt. Die schlimmsten Befürchtungen wurden aber nicht wahr, erst nach 6 Uhr wurden die ersten Stimmen laut und Freude und Gelächter kam in die Bude, und zur Verwunderung der Älteren wachen junge Menschen ja fast immer mit freudigem Lachen auf, wenn sie in Gesellschaft sind. So wurde um halb sieben schon so viel im Zelt gelacht, dass umgehend die Erlaubnis zur ersten Trainingseinheit genehmigt wurde. Während die Jungs ihre Form im Sonnenaufgang überprüften, dachten die verbliebenen Betreuer noch mal ganz in Ruhe eine halbe Stunde in der Waagerechten nach, ehe sie ihren Aufgaben wieder nachkamen. Morgentoilette, kurzes Frühstück im Freien, zweite Trainingseinheit, und dann ging es in die KO Runde der WM. So schön einfach ist das Leben manchmal an den guten Tagen.
Im Achtelfinale traf der Iran auf Frankreich, die sich in der Gruppe als Gruppensieger durchsetzten. Ein starkes Spiel des Iran konnte die 0:2 Niederlage einfach nicht verhindern, zu groß und auch zu alt waren die Spieler des Gegners, so dass die gute Leistung des Teams leider unbelohnt blieb. Im nächsten Spiel stand das Iranische Team dem großen Favorit Deutschland gegenüber. Eigentlich ohne Chance versuchte das Iranische Team aber über sich hinauszuwachsen, aber es half leider nicht. Der große Favorit setzte sich mit seiner Klasse durch und erstmals ging dem Iran die Puste aus. Bei über 30 Grad Temperaturen und nur zwei Auswechselspieler machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar. Wie sollte es weitergehen, Atakan musste nach Till nun auch leider abreisen und der Trainer konnte keinen Spieler mehr nachnominieren. Es standen nun noch zwei Spiele an, die Hitze wurde immer größer und die Mannschaft ging auf dem Zahnfleisch. Hilfe kam keine, die Jungs mussten alleine ihre Reifeprüfung machen. Helden werden in den schwersten Schlachten geboren, und die standen nun bevor. Japan hieß der nächste Gegner, und Japan war ein Gegner auf Augenhöhe. Was wäre wohl möglich gewesen, wenn man die ersten beiden Tore verhindert hätte, die eigentlich ohne Torchance fielen. So war das Spiel schon nach fünf Minuten verloren, denn es fehlte das Durchsetzungsvermögen im Iranischen Spiel, und natürlich die Alternativen auf der Bank. Kaum eine Mannschaft hatte so wenig Auswechselspieler wie der Iran, das hatte natürlich Folgen. Japan setzte sich mit 4:0 durch, wirklich besser waren sie aber nicht.
So bestand auch für das letzte Spiel keine große Hoffnung, aber es wäre durchaus etwas drin gewesen gegen Australien. Mit einer ganz starken Aktion setzte sich Jan im Strafraum durch und wurde gefoult, so dass es Strafstoß gab. Dieser wurde leider von Mathis nicht genutzt und so kam es wie so oft. Australien nutzte die Schwächen des Iran und kamen zum Führungstreffer. Die Australier waren nicht wirklich besser, hatten aber eine volle Wechselbank und setzten sich so gegen völlig platte Iraner mit 2:0 durch. So wurden wohl auch dem letzten der Zuschauer die Probleme der Iranischen Mannschaft klar, die Spieler auf dem Platz gaben bei brütender Hitze alles und haben sich bei ihren Trainer ihren Heldenstatus gesichert, auch wenn nicht alles Gold war was glänzte. So konnte der Iran bei der Siegerehrung den 16. Platz belegen, für eine E2 Mannschaft im Haifischbecken der Großen ein durchaus beachtenswertes Ergebnis. Noch besser war aber der zweitägige Zusammenhalt des Teams, das sich und den Verein vorbildlich präsentierte. So kamen alle Beteiligten am Sonntag Abend wieder nach Hause und müssen wohl erst einmal realisieren, welch ein tolles Wochenende sie in Urberach verbringen durften.
Für den Iran spielten: Ferdinand, Marvin, Till, Konstantin, Mathis, Simon Denat, Jan, Tae-Le